Burg Stargard

Höhenburg im hohen Norden

Warum das Krumme Haus so heißt, wie es heißt, können wir nur erahnen. Jedenfalls war es nicht krumm gebaut. Bis zu drei Stockwerke hatte das Bauwerk, hatte vier Meter dicke Außenmauern und war ein wichtiger Bestandteil der Außenmauer der Hauptburg von Stargard.

Später, viel später, könnte jedoch eine Geschichte zu diesem Namen geführt haben, denn „krumme Dinger“ sind da gelaufen: Das Finanzamt zog ein, um 1900 herum, und Amtsmänner sowie Amtshauptleute wohnten sowieso schon lange Zeit in den alten Gemächern.

Just als Gerüchte aufkamen, dass etwas im Stadtsäckel fehlte, wurde heißt saniert: Das Krumme Haus brannte 1919 komplett ab, mitsamt sämtlichen Unterlagen und, so schien es zunächst, mitsamt dem zuständigen Finanzbeamten.

Die Einwohner der Stadt waren schon auf dem Weg, als der Feueralarm durch die Nacht schallte, doch als es gewiss war, dass es das Finanzamt erwischt hatte, hatte man es nicht mehr eilig. So kam es, dass alles inklusive allen Unterlagen zerstört wurde (nur als das Feuer überzugreifen drohte waren die Bürger zur Stelle).

Jahrzehnte später kam heraus, dass der Finanzbeamte gar nicht im Feuer umgekommen war. Er lebte wohlhabend in sicherer Entfernung ein neues Leben und als Grundlage hatte er das nötige Kleingeld bei seinem „Umzug“ schon zur Verfügung gehabt.

Diese und noch viele andere Geschichten, interessante Informationen und Details zum Leben auf der Burg Stargard erfahren wir auf der kurzweiligen Burgführung.

Gebaut wurde die Burg Stargard 1236 von den Brandenburgern, um den Norden zu sichern. Sie ist eine der größten und ältesten Höhenburgen Norddeutschlands.

Im 30-jährigen Krieg eroberte General Tilly die Burg und zog dort eine Weile ein, bis er die Region unter Kontrolle gebracht hatte.

Der Bergfried wurde vom Blitz getroffen (1647) und erst 1823 zu einem Aussichtsturm wieder auf- bzw. umgebaut. Seit 1994 ist er wieder freigegeben, außerdem wurden viele Sanierungen in der gesamten Burganlage vollzogen.

Regelmäßig finden Veranstaltungen statt, das Café ist sehr zu empfehlen und die Burgführungen sowieso. Ein Highlight, das man besucht haben muss, ist der weit über die Region hinaus bekannte und sehr gepflegte und nach mittelalterlichem Vorbild angelegte Kräutergarten.

Aktuelle Infos zu Öffnungszeiten und Veranstaltungen findet ihr hier.

Für Wanderfreunde: Der Sieben-Berge-Rundweg führt einmal von der Burg aus um und durch die Stadt Burg Stargard (ja die Stadt heißt Burg Stargard) und dauert etwa zwei Stunden.

Bildergalerie Burg Stargard
Berg- und Tagebau