Auf hoher See
Die Halligen
Es gibt zehn von ihnen und sieben sind ständig bewohnt: Die Halligen im nordfriesischen Wattenmeer.
Eine Hallig ist ein Landstrich in der Nordsee ohne Erhebung, ungefähr auf Höhe des Meeresspiegels und nur wenige Quadratkilometer groß. Die größte ist Hallig Langeneß mit knapp elf Quadratkilometern (1.100 Hektar, 77 Fussballfelder), die kleinste ist die Hallig Habel mit 0,7 Quadratkilometer (7 Hektar, 10 Fussballfelder).
Entstanden sind sie durch die bereits erwähnten Sturmfluten und sie bestehen aus Marschland und angeschwemmten und angesammelten Materialien wie Sand und anderen Sedimenten. Die Häuser stehen auf sogenannten Warften. Das sind menschengemachte, aufgeschüttete Hügel. Außerdem sorgen Steinkanten und Deiche, welche in den 80er Jahren im Zuge des Küstenschutz-Programms des Landes Schlewsig-Holstein errichtet wurden, für mehr Sicherheit.
Dennoch wird das Land mehrmals im Jahr überflutet, so auch kurz vor und nach unserem Besuch im Oktober 2025. Da war Land unter und nur die Warften ragten aus der stürmischen Nordsee: Bei Sturmflutwarnung werden sämtliche Tiere eingesammelt und auf der Warft in Sicherheit gebracht. Dann heißt es, auf das Meereswasser warten und wenn es endlich da ist, wieder warten, bis die Ebbe einsetzt und das Wasser abfließt.
Wir erwischten einen wettertechnisch guten Tag, als wir die Hallig Langeneß besuchten: Die Überfahrt dauert etwa anderthalb Stunden. Aufenthalt auf der Hallig sind etwa zwei Stunden. Das heißt für uns eine kurze Orientierung und dann ein strammer Marsch rüber zum Leuchtturm.
Ein besonderes Paradies für Vögel
Wer es gemütlicher angehen möchte, kann sich in eine Ferienwohnung oder ein Zimmer einmieten. Dann bekommt man sicherlich einen besseren Einblick in das Leben auf einer Hallig, ein wochenlanger Urlaub wird es allerdings nicht werden: Auf Langeneß gibt es achtzehn Warften, auf Hooge gibt es zehn. Noch kleiner sind die Halligen Gröder und Süderoog. Ergo innerhalb weniger Stunden hat man alles gesehen.
Für die Besucher – sowohl Kurzbesucher wie wir, als auch die Urlauber vor Ort – gibt es eine Rundfahrt mit dem Planwagen, Fahrräder zu mieten (man kann auch die eigenen mitnehmen) und ein kleines Infohäuschen mit Cafe.
Für Vogelliebhaber ist es hier das reinste Paradies: Sie kommen voll auf ihre Kosten, denn die wichtigen Salzwiesen der Halligen inmitten des Nationalparks Wattenmeer sind für Seevögel natürlich Gold wert.
Was sich in den letzten Jahrzehnten alles getan hat in Sachen Natur- und Tierschutz, sowie neue Ausweisungen von Schutzgebieten und Biosphärenreservaten, findet ihr hier auf der Webseite vom Nationalpark Wattenmeer.
Auch empfehlenswert sind die Ausflugsfahrten zu den Seehund-Sandbänken (ist etwas gemütlicher als per Fuß) von verschiedenen Anbietern. Unterwegs wird mit einem kleinen Schleppnetz eine handvoll Meeresbewohner eingefangen und den Teilnehmern wird allerhand Interessantes über sie erklärt. Die Tiere werden anschließend natürlich wieder vorsichtig ins Wasser zurück gesetzt. Zusätzlich bekommen wir Informationen über das Wattenmeer und die Arbeit im Nationalpark.
Der Nationalpark Wattenmeer ist groß, sehr groß. Er zieht sich von Dänemark über Deutschland bis nach Holland. Etwa 50 Infozentren gibt es und derzeit sind es mehrere hundert Helfer, meist auf Freiwilligenbasis, die Tiere zählen und beobachten sowie in der Aufklärungsarbeit tätig sind.
Back to nature - wenn auch nie wirklich weg
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