Talsperre Heyda bei Illmenau
Und warum es hier ein Fischsterben gab ...
Noch zu Zeiten der DDR wurde bei Illmenau eine Talsperre gebaut, um Niedrigwasseraufhöhung und Brauchwasserversorgung zu stabilisieren und vor Hochwasser zu schützen. 1989 wurde die Talsperre Heyda in Betrieb genommen (Bau 1980 bis 1988).
Auch Fischzucht wird seit jeher betrieben. Unter anderem wurden Silberkarpfen eingesetzt, um später aus ihnen Produkte für die Medizin zu gewinnen. Dann kam die Wende und es kam nicht mehr zu diesen medizinischen Zwecken.
Im Laufe der Zeit entstand ein abwechslungsreiches Naherholungsgebiet mit Wanderwegen über Wiesen und durch Mischwälder. Logischerweise entstand auch ein See, auf dem Boote schippern mit vielen Stellen zum Rasten und auch Angeln ist dort möglich. Eine gemütliche Runde um den See dauert zu Fuß etwa zwei Stunden.
Kurioses: 2013 verendeten tausende Silberkarpfen. Genau die Art, die 25 Jahre zuvor in rauen Mengen ausgesetzt wurde. Zunächst wusste niemand, warum die Fische starben. Die Wasserproben waren gut, der Befall von Viren oder Bakterien sowie Krankheiten konnten ausgeschlossen werden.
Am Ende stellte sich heraus, dass alle Karpfen um die 25 Jahre alt waren, also die Generation von 1988. Sie starben alle an Altersschwäche. Und die armen Fische konnten sich nie fortpflanzen, weil sie warmes Wasser aus Asien gewohnt waren und das Wasser hier zu kalt war.
Schloss Belvedere in Weimar
Ein Lustschlösschen von Herzog Ernst August
Zwischen 1724 und 1748 ließ sich Herzog Ernst August von Sachsen-Weimar und Eisenach auf einer bewaldeten Anhöhe südlich der Stadt eine barocke Sommerresidenz errichten. Das Schloss Belvedere war eins seiner bedeutendsten Jagd- und Lustschlösser und wurde nach dem Vorbild des Schloss Belvedere in Wien gebaut.
Einschließlich einer Orangerie sowie eines Lust- und Irrgartens und später Pavillons, Uhren- und Kavaliershäusern wurden die Gebäude nach und nach ausgebaut.
Auch der Landschaftspark veränderte sich. Ursprünglich umgab das Schloss ein strenger, barocker Garten nach dem Vorbild der großen Höfe jener Zeit wie Versailles und Wien. Doch je nach Besitzer änderte sich auch die Umgebung der Gebäude, mal in romantische Prägung mit Skulpturen, mal in einen englischen Garten, mal in eine Kopie des russischen Gartens St. Petersburg.
Die gesamte Schlossanlage einschließlich des Parks mit seinen vielen exotischen Gewächsen wurde 1998 als Teil des Ensembles „Klassisches Weimar“ von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Im eigentlichen Schloss wurde von den Kunstsammlungen zu Weimar ein Rokoko-Museum eingerichtet, dessen Ausstellung wichtige Gemälde und Porträts des 17., 18. und frühen 19. Jahrhunderts zeigt. Sammlungsschwerpunkte sind erlesene Gläser, Porzellane, Fayencen und Möbel.
Nur die Orangerie überlebte, wurde um 1750 fertiggestellt und ist auch heute noch zu besuchen: Sie sollte ursprünglich nur der Repräsentation dienen, erreichte aber mit ihren Belvederer Pflanzensammlungen um 1820 als Hortus Belvedereanus Berühmtheit.
Im Jahre 2004 wurde eine umfassende Restaurierung der Gärten weitgehend abgeschlossen. Die Orangerie nebst Gärtnerhaus beherbergt heute immer noch exotische Pflanzen, die, im Sommer ins Freie gestellt, für ein mediterranes Flair der gesamten Anlage sorgen. Eine historische Kanalheizung sorgt im Winter für die richtigen Temperaturen.
Alle weiteren wichtigen Infos wie Öffnungszeiten und interessante Führungen durch das Schloss, den Park und die Orangerie findet ihr hier.