Auf dem Heimweg

Der Göta-Kanal

Wer jemals durch Schweden tourt wird nicht darum kommen, irgendwann über den Göta-Kanal zu fahren. Dieser beeindruckende Wasserweg ist nicht nur ein Meisterwerk der Ingenieurskunst, sondern auch ein wunderschöner Ort, um die natürliche Schönheit Schwedens zu genießen.

Der Göta-Kanal erstreckt sich über etwa 190 Kilometer von Göteborg im Westen bis nach Söderköping im Osten und verbindet die Ostsee mit dem Kattegat. Gebaut wurde er im 19. Jahrhundert, und er galt damals als ein geniales Projekt, das die Handelsschifffahrt revolutionierte. Heute jedoch hat er eine andere Funktion: Die Menschen nutzen ihn vor allem zur Freizeitgestaltung. Es ist ein beliebtes Ziel für Bootsfahrer, Radfahrer und Wanderer, die die idyllische Landschaft erkunden möchten.

Entlang des Kanals gibt es zahlreiche Schleusen, die einst dazu dienten, Schiffe durch unebenes Gelände zu manövrieren. Heute sind sie nicht nur funktional, sondern auch ein beliebter Anziehungspunkt für Touristen. Eine Schleusung ist immer ein faszinierendes Schauspiel – wir können dabei zusehen, wie das Wasser steigt und das Boot sanft nach oben gehoben wird.

Apropos Anziehungspunkte: Kleine Städte wie Motala und Töreboda haben ihren ganz eigenen Charme. Hier finden wir gemütliche Cafés, in denen wir schwedische Zimtschnecken und Kaffee genießen, während unsere Blicke über das Wasser schweifen.

Wer es aktiver möchte kann zwischen Boot, Rad und Wandern wählen: Eine Bootstour auf dem Kanal ist eine angenehme und zu empfehlende Unternehmung.

Kleine Boote und – wer einen Schein hat – größere Segelschiffe sind zu mieten oder man nimmt an einer organisierten Tour teil. Rad- und Wanderwege führen entlang des Wassers und bieten atemberaubende Ausblicke. Die schwedische Natur verzaubert ihre Besucher und wird ergänzt durch malerische Dörfer mit hübschen Holzhäusern, blühenden Gärten und typischen roten Schuppen.

Zusätzlich gibt es auch viele Möglichkeiten zum Angeln oder Schwimmen – die Gewässer sind klar und einladend. Gerade an heißen Sommertagen ist ein Sprung ins Wasser eine willkommene Erfrischung.

Sumpafallen

Seit 1995 ist der Abschnitt des Högvadsån, größter Nebenfluss des Ätrans, ein Naturreservat und mit knapp 50 ha ein eher kleiner Nationalpark. Vom Parkplatz aus laufen wir etwa 20 Minuten und erreichen schon den Fluss.

Ein wunderschöner Ort zum Verweilen. Es gibt genügend Sitzgelegenheiten für ein Picknick, eine Grillstelle und große Steine im Wasser für kleiner Abenteurer, die ihre Kletterkünste testen wollen.

Direkt am Fluss laufen wir durch Wald. Buchen sind die am häufigsten anzutreffende Baumart, doch auch Pinien wachsen hier. Ansonsten ist der Charakter des Reservats eher auf Heiden und Weiden beschränkt. Hier haben Botaniker ihre Freude und Vogelfreunde finden viele für Heiden und Sumpfgebiete typische Arten.

Gräne Gruva

Zur Geschichte der Gräne Gruva, soweit bekannt: 1899 wurde hier erstmals Erz abgebaut. Das Erz wurde zu einem Binnenschiff transportiert und verschifft. 1904 wurde ein Nebengleis zum nächsten Bahnhof gebaut, was den Transport erheblich vereinfachte. Als in der Nähe ein Damm errichtet wurde, stieg der Wasserpegel um 1,5 m an und das Gleis war nicht mehr zu gebrauchen. Also musste ein Schiff extra für die örtlichen Gegebenheiten gebaut werden, mit dem dann das Erz verschifft wurde.

Die Gräne Gruva war ergiebig, weit im Süden und daher für den Handel gut gelegen. Neben der harten Handarbeit kam auch Dynamit zum Einsatz. Feldspat und Quarz wurde hier gewonnen und in Deutschland zu Porzellan verarbeitet. 

Bis 1932 wurde in dieser Mine abgebaut. Auch wenn sie erheblich kleiner ist als andere Abbaugebiete stand sie für einen wichtigen Industriezweig Schwedens, denn hier wurden 15 weitere, zum Teil seltene Mineralien gefunden.

Wegen ständiger Überflutungen und Hochwasser wurde das Gebiet rund um die Mine neu angelegt und 2017 für den Tourismus offen zugänglich gemacht. Wir fahren mit dem Auto zum nahe gelegenen Parkplatz. Es sind tolle Wanderwege angelegt und Picknicktische, Informationstafeln und Bilder runden das Angebot ab.

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