Ankunft in Schweden
Schroffe Felsen, Wildnis und paradiesische Seen
Nach der Überfahrt mit der Fähre von Frederikshavn nach Schweden halten wir uns nicht lange auf. Nach einem kurzem Stopp in einem Fischerdorf bei Göteborg düsen wir direkt zu einem ersten Highlight: Der Wald (ved) des Gottes Tyr (Ti) wartet auf unseren Besuch, der Tiveden Nationalpark. Eine 2000 ha große zusammenhängende Landschaft mit Wäldern, Seen und Felsen zwischen den beiden großen Seen Vänern und Vättern.
„Hier soll Urwald entstehen“, so lautet der Plan bei der Gründung des Parks 1983. Dieser Plan scheint aufzugehen, hier sagen sich Elche, Hirsche, Biber und Füchse „Gute Nacht“ und mittlerweile scheinen auch Wölfe dauerhaft ansässig zu sein. Manchmal streifen auch Luchse durch das Gebiet.
Für Besucher gibt es einen Campingplatz – ansonsten ist Camping verboten – ein Besucherzentrum, Toiletten und Grillplätze.
Schnell finden wir einen Parkplatz und laufen los. Schon nach wenigen Metern sind wir inmitten der typischen schwedischen Landschaft, genau so haben wir uns das vorgestellt.
Nach dem Raubbau durch Bergbau und Rodung und später durch Waldbrände holt sich die Natur nun zurück was ihr gehört. Es führen zwar einige Wanderwege durch das Gebiet, wir haben jedoch nie den Eindruck zu stören. Vielmehr fühlen wir uns als Gast. Und was uns sofort auffällt – im Gegensatz zu deutschen Parkplätzen und Wäldern – es liegt kein einziger auch noch so kleiner Fetzen Müll herum! Und das obwohl keine Mülleimer aufgestellt werden!
Unsere Runde führt uns vom Besucherzentrum aus hoch zum Stigmans und wieder hinunter zum Sandstrand am Stora Trehörngingen. Der Rückweg geht auf und ab über Felsen und Geröll, aber am See entlang. Es gibt noch einige Wanderrunden mehr zu erkunden, so zum Beispiel die Trollkyrkorundan zu einem hohen Felsen, von dem man aus über 200 Meter Höhe herab sehen kann.
Wer mehrere Tage bleiben möchte, kann am Anfang des Parks auf dem Campingplatz bleiben.
Klosterruine Riseberga
Ein Stück weiter halten wir auf einem Parkplatz zur Rast und haben mal wieder Glück, spontan etwas altes, interessantes zu entdecken. Im 12. Jahrhundert wurde ein Kloster südwestlich von Örebro von dem Zisterzienserorden gegründet. 1202 trat die Ehefrau des Jarls ein und von da an ging es bergauf: In einem relativ kurzen Zeitraum gab es zahlreiche Schenkungen und Beschlagnahmungen, so dass das Kloster Ländereien, Mühlen und Güter besaß. Wahrscheinlich wurde auch Erz abgebaut, da man bei Ausgrabungen eine Schmiede auf dem Klostergelände fand und die Mönche einige Erzgruben besaßen.
Nach dem Besuch der Ruinen und einem Spaziergang über das Gelände, auf dem auch bewohnte Häuser und Höfe stehen, gehen wir auf Erkundungstour in die entgegengesetzte Richtung. Plötzlich tut sich der Wald auf und wir stehen auf einer Lichtung. Noch ein paar Schritte weiter und wir befinden uns mitten in einem riesigen Freilichttheater.
Dieses Amphitheater wurde 1937 gebaut und ist mit über 1.200 Plätzen das größte Freilichttheater Schwedens. Noch heute finden hier regelmäßig Aufführungen statt.
Barney ist natürlich gleich aufgetreten und hat sich wacker geschlagen.