Waren an der Müritz
Das Eingangstor zur Mecklenburgischen Seenplatte
Ja, wir waren an der Müritz. Und nein, ich habe nicht das „Wir“ in der Überschrift vergessen: Die größte Stadt an der Müritz heißt Waren.
Und welcher der größte See in Deutschland ist, wisst ihr bestimmt alle … natürlich der Bodensee! Richtig? Streng genommen nicht: Da der Schweiz und Österreich auch Teile vom Bodensee gehören, kann man das auch anders sehen: Der See Müritz ist der größte See Deutschlands, der ausschließlich auf deutschem Boden liegt.
Ursprünglich war die Mecklenburgische Seenplatte ein großer See. Während der letzten Eiszeit senkte sich der Wasserspiegel ab und so entstanden erst die zahlreichen kleinen und großen Seen so wie wir die Region heute kennen.
Mit knapp 20.000 Einwohnern liegt Waren als eine der größten Städte von Mecklenburg in exklusiver Lage an der Müritz. Vorherrschend ist der Tourismus. Der Nationalpark, der Jachthafen, Wassersport, Übernachtungen, Essen und Shopping: Es ist alles hier, was das (Touristen-)Herz begehrt. Wir haben ein paar nette Stündchen in diesem staatlich anerkannten Luftkurort verbracht.
Das Müritzeum, ein Naturerlebniszentrum mit einer grandiosen Aquarienlandschaft, wirkt wie ein großes Eingangstor zum „Müritz-Nationalpark“. Hier findet ihr die Öffnungszeiten und einen Einblick in die verschiedenen Naturerlebnis-Welten.
Im Gebiet der Adler und Kraniche: Der Nationalpark
Wenn wir von der Mecklenburgischen Seenplatte reden, sprechen wir über das „Land der 1000 Seen“ und stellen uns Natur pur vor. So ist es auch, nur der Nationalpark heißt nicht so, sondern schlicht und einfach „Müritz-Nationalpark“.
Er wurde 1990 gegründet, ist mit über 300 km2 der größte Nationalpark Deutschlands und die insgesamt 107 (!) Seen haben eine Größe von über 40 km2.
Auf Wanderwegen, Radwegen und zu Wasser können Besucher selbstständig den Nationalpark erkunden. Die verschiedenen Eingänge zu den Schutzzonen sind auf der Webseite zu finden. An den Eingängen sind meist Infoeinrichtungen mit angegliederten Ausstellungen zu finden, alles ist bestens organisiert: Aussichtstürme, Beschilderungen und Parkplätze sorgen für strukturierten Naturtourismus.
Zu empfehlen sind Rangerführungen und Vorträge. Die meisten von ihnen sind kostenfrei und alles sieht man dann doch nicht, wenn man nur auf eigene Faust auf Erkundungstour ist (so z.B. den jungen Fischadler auf dem Strommast). So wird man im Herbst zu einem abendlichen Hirschkonzert der röhrenden Tiere geführt oder für Frühaufsteher gibt es Vogelbeobachtungstouren.
Die aktuellen Termine und alles Weitere findet ihr hier auf der Webseite.
Die Seenplatte ist selbstverständlich viel größer als nur der Nationalpark. Südlich geht sie in das Gebiet der Uckermärkischen Seen nahtlos über.
Noch einmal zurück zum Namen „Mecklenburgische Seenplatte“. Dies ist der Name des Landkreises mit Verwaltungssitz in der Stadt Neubrandenburg. Dieser Landkreis ist der flächenmäßig Größte in Deutschland und ist doppelt so groß wie das Saarland.
An der Ostsee befinden sich übrigens zwei weitere Nationalparks des Bundeslandes Mecklenburg Vorpommern: Die Vorpommersche Boddenlandschaft umfasst einen Teil der Ostseeküste mit innerem und äußerem Küstengewässer und auf Rügen finden wir den Nationalpark Jasmund, bekannt für seine Kreidefelsen und Buchenwälder.
Unser nächstes Ziel ist aber ein absolutes Muss für Baumfreunde: Die Ivenacker Eichen – Sie sind 1000 Jahre alt und haben bisher alles überlebt: Mittelalter, Ritter, Kriege und die Forstwirtschaft. 🙂